Die („echte“) Grippe, Virusgrippe oder Influenza wird unter anderem durch Viren der Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöst. Häufig wird die Grippe für einen grippalen Infekt, Erkältung oder Verkühlung verwendet. Die WHO schätzt, dass jährlich 10%-20% der Weltbevölkerung von der echten Grippe betroffen sind. In Deutschland wurden 2017/2018 334.000 bestätigte Fälle gemeldet.

Dass ein grippaler Infekt wenig mit einer Grippe zu tun hat zeigen die historischen Fakten. Die spansische Grippe forderte zwischen 1918 und 1920 zwischen 25 und 50 Millionen Todesopfer. Eine Besonderheit der Spanischen Grippe war, dass ihr vor allem 20- bis 40-jährige Menschen erlagen, während Influenzaviren sonst besonders Kleinkinder und alte Menschen gefährden. Die zweitschlimmste Grippepandemie war die asiatische Grippe. Ihr fielen 1957 und 1958 weltweit Schätzungen zufolge eine bis zwei Millionen Menschen zum Opfer. Die Hongkong-Grippe brach 1968 aus und forderte zwischen 750.000 und 2 Millionen Todesopfer. Die russische Grippe brach zwischen 1977 und 1978 aus. Betroffen waren vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren.

Symptome der Grippe

In der Regel dauern die Symptome 7 bis 14 Tage an.

  • Krankheitsgefühl im ganzen Körper
  • Über 40 °C
  • Schüttelfrost
  • Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
  • trockener Husten

Meistens sind nicht die Baktieren selbst, was die Grippe so gefährlich macht, sondern die Infektionen, welche auf die Grippe folgen. Die Grippe Viren schwächen den Körper sehr stark, so dass Bakterien in den Körper eindringen können. Besonders häufig kommt es hierbei zu einem Pneumokokkenbefall. Als weitere Komplikationen kommen primär virusbedingte Lungenentzündungen, Gehirnentzündungen, Entzündungen der Skelettmuskulatur sowie Herzmuskelentzündungen und Herzinfarkte vor. Sie treten in erster Linie bei Menschen mit einem Risikofaktor auf wie chronischen Herz-Lungen-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Immundefekten und können innerhalb weniger Stunden zum Tod führen.

 

Grippe in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft verringert sich die Immunabwehr, um übertriebene Immunreaktionen gegen das Fremdprotein des Embryos zu verhindern. Deswegen ist für Schwangere das Risiko, während einer Influenza-Epidemie mit dem Virus angesteckt zu werden, größer als bei nicht-schwangeren Frauen. Zudem gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Influenza-Infektion bei Schwangeren schwerer verlaufen kann.

 

Vorbeugung gegen Grippe

Hygiene

Schon durch einfache hygienische Maßnahmen lässt sich ohne pharmazeutische Präparate die Häufigkeit von Influenza-Infektionen während einer Grippewelle deutlich reduzieren. So sollten mit ungewaschenen Händen nicht die Nase oder der Mund berührt oder die Augen gerieben werden. Zusätzlich sollte Händeschütteln allgemein und speziell mit Infizierten auch sonstiger körperlicher Kontakt vermieden werden und durch häufiges Waschen der Hände mit üblichen Reinigungsseifen und das Desinfizieren kontaminierter Oberflächen das Risiko der Virusübertragung vermindert werden. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes senkt ebenfalls das Risiko, Erreger zu verteilen oder selbst aufzunehmen, ist aber in Europa anders als etwa in Asien in der Öffentlichkeit nicht gebräuchlich.

Impfung

Eine Grippeimpfung gilt als wirksamste vorbeugende medizinische Maßnahme gegen die Influenza, auch wenn die bisher verfügbaren Impfstoffe nicht perfekt sind, weil ihre Wirksamkeit von Saison zu Saison schwankt. In der Regel ist eine jährliche Auffrischung der Immunisierung erforderlich, weil Influenza-A-Viren sehr wandlungsfähig sind. Deshalb finden vor der jeweilis zu erwartenden Grippesaison Impfaktionen statt, auf der Nordhalbkugel also vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Eine der gefährlichsten Komplikationen einer Influenza ist die Superinfektion der durch das Virus vorgeschädigten Luftwege mit Bakterien, vor allem mit Pneumokokken.

Vitamin D

Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Vitamin D einen Schutz vor Grippeviren bietet. Dennoch werden Vitamin-D-haltige Nahrungsergänzungsmittel als möglicher Schutz vor Grippe beworben.

 

Therapie

Um eine Infektion mit Grippeviren zu behandeln, steht eine Reihe antiviraler Medikamente zur Verfügung, welche teilweise starke Nebenwirkungen haben. Alle antiviralen Medikamente sind verschreibungspflichtig und können sie Erkrankung im begrenzten Umfang abkürzen. Eine durch die Grippe begünstigte zusätzlichen Infektion mit Bakterien (zB eitrigen Halsentzündung, akuten Bronchitis, Lungenentzündung oder Meningitis) kann durch eine möglichst spezifische Antibiotika-Therapie begegnet werden.

Der Krankheitsverlauf kann durch zusätzliche Maßnahmen wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (erheblicher Wasserverlust durch Fieber), ausreichend befeuchtete Luft, milde Inhalationen (keine ätherischen Öle bei Kindern!) und die Gabe von Medikamenten, die zur Abschwellung der Nasenschleimhaut führen, günstig beeinflusst werden.

Als rein symptomatische Maßnahmen werden fiebersenkende Mittel (besonders bei Kreislauflabilität oder Herzerkrankung) verabreicht. Dabei ist zu beachten, dass die Anwendung von Acetylsalicylsäure (ASS) – zum Beispiel Aspirin – vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren nicht verabreicht werden darf, da bei einer Virusinfektion das gefährliche und zu 25 % tödlich verlaufende Reye-Syndrom auftreten kann.

Quelle: Wikipedia