Das Reye-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der eine akute Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie) und eine fettige Degeneration der Leber im Vordergrund stehen. Es ist eine seltene Erkrankung, die zumeist Kinder im Alter von vier bis neun Jahren betrifft, jedoch in allen Altersstufen vorkommen kann. Die Erkrankung endet in bis zu 25 % der Fälle tödlich, in etwa 30 % bleiben neurologische Störungen, beispielsweise Sprach- und Lernschwierigkeiten zurück.

Symptome

Das Reye-Syndrom tritt durchschnittlich eine Woche nach dem Abklingen von viralen Infekten (Grippe, Varizellen, Herpes) auf. Auch die Einnahme von Salicylaten (z. B. Aspirin) kann für die Entstehung des Reye Syndroms verantwortlich sein. Es zeigen sich Symptome einem akuten Leberausfall (Vergrößerung der Leber, Erhöhung der Leberenzyme, Gerinnungsstörungen) sowie einer störung der Gehirnfunktion (Bewusstseinsstörungen, cerebrale Krampfanfälle). Meist beginnt das betroffene Kind, plötzlich zu erbrechen, bekommt Fieber, ist ruhelos und reizbar, es treten Unterzuckerungen auf. Nach Huttenlocher lässt sich das Reye-Syndrom in verschiedene Stadien mit unterschiedlicher Prognose einteilen. Bei schweren Verläufen wird das Kind von heftigen Krämpfen geplagt und fällt möglicherweise sogar ins Koma (Stadium III nach Huttenlocher). Bei 60 % der Kinder kommt es im fortschreitenden Krankheitsverlauf zur Entwicklung eines Hirnödems (Stadium IV).

Der entsprechende Warnhinweis in den Fachinformationen zu Acetylsalicylsäure (ASS)-haltigen Arzneimitteln lautet:[4]

„Acetylsalicylsäure soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Krankheit, sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.“

ASS wird seit 1977 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der WHO aufgeführt. Der Stoff wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in diversen Produkten von Pharmaherstellern vertrieben. Ein hohen Bekanntheitsgrad hat Aspirin der Bayer AG.

Therapie

Für das Reye-Syndrom ist keine Therapie bekannt. Es können nur Symptome behandelt werden.

Quelle: Wikipedia