Diphtherie ist extrem ansteckend und wird durch Baktieren (Corynebacterium diphtheriae) hervorgerufen. Die Symptome reichen über Halsschmerzen, Schluckschmerzen,  Kehlkopfentzündung und kann bis zum Tode führen. Diphtherie kommt in den ehemaligen Ostblockstaaten immer wieder vor. Wobei das Auftreten von Diphtherie in Österreich mittlerweile sehr selten ist.

Symptome

Die Schwere der Symptome hängen von der Immunlage des Erkrankten ab. Die Symptome treten nach zwei bis sechs Tage nach der Infektion auf.

  • Bei lokalisierten Diphtherien (Mandel- und Rachendiphtherie) treten zu Beginn Angeschlagenheit, Übelkeit und Schluckschmerzen auf, häufig verbunden mit Bauch- und Gliederschmerzen; Erbrechen ist eher selten. Zunehmendes Fieber. An den Mandeln entwickelt sich ein gelblich-weißer Belag. Dieser kann sich schnell im ganzen Rachenraum ausbreiten. Ein faulig-süßlicher Geruch ist meist auch vorhanden.
  • Die Nasendiphtherie tritt bevorzugt bei Säuglingen und Kleinkindern auf, verbunden mit behinderter Nasenatmung, Unruhe und gestörter Nahrungsaufnahme. Seröser oder eitrig-blutiger Schnupfen tritt auf, häufig verbunden mit Gewebszerstörung und Krustenbildung am Naseneingang.
  • Als Ersterkrankung tritt die Kehlkopfdiphtherie meist im Gefolge der Rachendiphtherie auf. Symptomatisch sind bellender Husten, zunehmende Heiserkeit und Stimmlosigkeit (Aphonie), zusammengefasst als Echter Krupp. Das Einatmen ist erschwert und mit Pfeifgeräuschen (Stridor) verbunden.
  • Seltenere Diphtherieformen sind die Hautdiphtherie mit Geschwüren und Verletzungen sowie die Bindehautdiphtherie mit blutig-wässriger Absonderung und Membranbildung und häufiger Hornhautbeteiligung.
  • Im fortgeschrittenen Stadium der Diphtherie weitet sich die Membranbildung rasch und intensiv auf Mandeln, Gaumen, Gaumenzäpfchen und Nasenschleimhaut aus; lokale Lymphknotenschwellungen treten auf.

Impfung

Die Diphtherieimpfung verhindert einige Jahre lang schwerwiegende Erkrankungen der Geimpften nach einer Infektion, nicht aber die Einnistung (Kolonisation) der Erreger in der Schleimhaut von Rachen und Nase und auf der Haut, so dass auch unter Geimpften Diphtheriesymptome auftreten können, die aber bei weitem nicht so gefährlich sind wie beim klassischen Erscheinungsbild der Erkrankung von Personen ohne Antitoxin-Antikörper. Diese mehr oder weniger asymptomatischen Keimträger können die Erreger an andere Personen oder an Gegenstände weitergeben, die Impfung unterbricht also nicht mit Sicherheit die Infektionskette. Solche Keimträger sollten zur Beseitigung der Erreger antibiotisch behandelt werden

 

Behandlung

Bei Verdacht auf Diphtherie sollte sofort die Behandlung in einer Klinik erfolgen. Dort erfolgt zur umgehenden Neutralisierung des noch nicht zellgebundenen Toxins von Corynebacterium diphtheriae die sofortige Gabe von:

  • Antitoxin (Immunserum vom Pferd): Zur Behandlung werden Antikörperseren (Antitoxin) verabreicht. Das Antikörperserum bindet die Bakterientoxine und macht sie dadurch unschädlich. Das Antitoxin ist in Deutschland über Medikamentendepots der Bundesländer (Notfalldepots der Landesapothekerkammern) für toxikologische Notfälle erhältlich.
  • bei schwerer, mehr als drei Tage Symptome zeigender Infektion zusätzlich Antibiotika: Penicillin wird für mindestens 10 Tage eingesetzt, um die Bakterien abzutöten.

Bei Verschluss der Atemwege muss eine endotracheale Intubation oder ein Luftröhrenschnitt erfolgen. Bettruhe für fünf bis sechs Wochen ist notwendig, um die Gefahr einer Herzschädigung zu minimieren. Bei guter und richtiger Behandlung bleiben kaum Schäden und die Letalität ist gering.

Zur Prophylaxe werden bei Personen, die mit der Atemluft des Erkrankten in Kontakt gekommen sind, falls erforderlich Auffrischimpfung, eine tägliche Kontrolluntersuchung über eine Woche, Gabe von Penicillin V und Isolation vorgeschlagen.

 

Quelle: Wikipedia