Die Feuchtblattern, Windpocken, Varizellen oder Schalblattern sind Infektionskrankheit welche durch Tröpfcheninfektion (Sprechen, Husten, Niesen,..) übertragen wird. Der Name Windpocken hat seinen Ursprung in der Übertragung der Krankheit, da Viren durch den Wind/Luft mehrere Meter übertragen werden können.
Die Windpocken betreffen überwiegend Kinder im Vorschulalter und führen bei der Mehrzahl der Infizierten anschließend zu einer lebenslangen Immunität, weshalb man sie auch zu den Kinderkrankheiten zählt.
Symptome
Symptome sind im Wesentlichen Fieber und ein juckender Hautausschlag mit wasserklaren Bläschen. Es können Komplikationen in Form von Kleinhirn- oder Hirnentzündungen, einer Lungenentzündung oder bakteriellen Superinfektionen der Haut auftreten.
Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 21 (meist 14 bis 17) Tagen kann es zum Auftreten von leichtem und kurzanhaltendem Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Tags darauf bilden sich im Bereich des Rumpfes und Gesichtes, typischerweise aber auch des behaarten Kopfes, erst später an den Gliedmaßen bis zu linsengroße, manchmal juckende rote Flecken, aus denen später Knötchen entstehen, in deren Zentrum sich innerhalb von Stunden bis maximal Tagen reiskorngroße Bläschen bilden. Diese sind häufig gedellt. Seltener können auch die Schleimhäute im Bereich des Mundes (hier vor allem am Gaumen als gelblich belegte Erosionen sichtbar) betroffen sein. Die Bläschen platzen schließlich, und es bildet sich eine hellbraune Kruste.
Gewöhnlich kann der Mensch Windpocken nur einmal im Leben bekommen, er ist also, nachdem er die Krankheit einmal durchgemacht hat, immun. Es gibt jedoch Ausnahmen, nämlich dann, wenn das erste Auftreten der Windpocken sehr leicht und sehr früh in der Kindheit stattfand und sich somit nicht genügend Antikörper bilden konnten.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt über die Tröpfcheninfektion. Dies bedeutet, dass Viren auf Tröpfchen der ausgeatmeten Luft direkt eingeatmet werden. Die Viren können auch einige Meter über die Luft übertragen werden. Ca. 90% der Personen, welche dem Virus ausgesetzt sind, erkranken an Windpocken, wenn sie nicht immun sind. Windpocken sind bereits zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend und bleiben dies fünf bis zehn Tage nach Bildung der ersten Bläschen bzw. bis das letzte Bläschen verkrustet ist. In dieser Zeit sollte die erkrankte Person vor allem den Kontakt mit Risikopersonen wie Immuninkompetenten (Cortisonbehandlung, AIDS, Krebskranke, Neurodermitiskranke, ältere Menschen) meiden. Dies betrifft auch Frauen, die sich in der 8. bis 21. Schwangerschaftswoche befinden, da bei den letztgenannten eine Gefährdung des ungeborenen Kindes und auch der Mutter gegeben ist. Eine Windpockenerkrankung der Mutter zwischen sieben Tagen vor und drei Tagen nach der Entbindung kann für sie tödlich verlaufen.
Ein Nestschutz bei Neugeborenen und Säuglingen immuner Mütter durch übertragene IgG-Antikörper besteht sicher drei Monate, danach nimmt die Empfänglichkeit bei den Kindern zu, ab dem sechsten Lebensmonat besteht kein Nestschutz mehr, ab dem neunten Monat kann eine Impfung durchgeführt werden.
Behandlung
Da es sich um eine Virusinfektion handelt, können in der Regel nur die Symptome behandelt werden. Nachdem die Krankheit abgeklungen ist, verbleiben Varizella-Viren in den Spinal- oder Hirnnervenganglien und können von hier aus in Form einer Gürtelrose (Herpes Zoster) wieder reaktiviert werden.
Zur Prophylaxe gibt es eine Impfung, die in Österreich und Deutschland allgemein empfohlen wird.
Quelle: Wikipedia