Zu Beginn der Schulzeit und auch des Kindergartens, wenn wieder alle auf engem Raum zusammenkommen, treten gerne Kopfläuse auf. Meist sind mehrere Kinder betroffen und manchmal führt dies zu Kleinepidemien.  Aus diesem Grund ist es wichtig, Symptome zu erkennen und danach für eine effektive Therapie und auch Prophylaxe zu sorgen. Umso besser alle Kinder behandelt und kontrolliert sind, umso schneller ist man die Plagegeister wieder los. Läuse sind kein Anzeichen von mangelnder Hygiene, weswegen weder Scham noch Panik angebracht sind.

Wissenswertes über Läuse:

Haarläuse können sich mit ihren Beinchen nur an Haaren festhalten (Klammgreifer), sie haben keine Flügel. Übertragen werden sie deswegen nur über engen Kontakt (Hinüberkrabbeln), weswegen Kinder und auch deren Kontaktpersonen besonders betroffen sind. Weibliche Läuse legen nahe der Kopfhaut täglich mehrere Eier, bevorzugte Orte sind vorallem die Basis der Haare im Ohrbereich und auch des Nackens. Die kleinen Eier (Nissen) kleben gut auf dem Haar und sind nur schwer davon zu lösen – dies ist auch der Unterschied zu Hautschuppen, die sich im Haar verfangen. Die Nissen sind äußerst klein und durchsichtig, weswegen  sie leicht übersehen werden können. Nach ca. sieben Tagen schlüpfen die Jungtiere (Nymphen). Innerhalb weniger Tage werden aus diesen geschlechtsreife Läuse, die wiederum für Nachwuchs sorgen. Läuse ernähren sich von Blut, welches sie mit den Mundwerkzeugen aus der Haut saugen. Da der Speichel Allergene enthält, kommt es dadurch zu Juckreiz. Ohne Blutmahlzeiten überleben Läuse nur wenige Stunden bis maximal zwei Tage.

Übertragung:

Übertragen werden Läuse durch sehr engen Körperkontakt durch Hinüberkrabbeln bei Kopf zu Kopf Kontakt, selten auch durch gemeinsame Benützung von Kopfbedeckung und Haarutensilien.

Therapie:

Eine effektive Therapie der Läuse ist sehr wichtig, um diese loszuwerden. Bei unzureichender Therapie eines Kindes/Erwachsenen in der Gruppe, kann sich der Läusebefall über Wochen ziehen. Deswegen ist es sehr wichtig, dass alle Kinder/ Erwachsenen/ Familienmitglieder täglich kontrolliert und gegebenfalls behandelt werden. Haarewaschen mit einem normalen herkömmlichen Shampoo ist zu wenig und gilt nicht als ausreichend!

Es gibt zwei Therapieansätze: die physikalisch wirksamen Präparate bewirken, dass die Atemöffnungen der erwachsenen Läuse so verkleben, dass diese absterben. Nissen werden so aber kaum  behandelt. Besser sind physikalische Präparate, die auf Ölbasis arbeiten, da auch Nissen abgestickt werden.  Chemisch wirkende Präparate (Permethrin und Pyrethrum) wirken über die Blockade von Natrium abhängigen Nervenmembranen. Sie sind somit neurotoxisch. Der häufige Gebrauch in den letzten Jahrzehnten hat jedoch zu resistenten Kopflauspopulationen geführt.

Nach der Applikation des Präparates und nach einer kurzen Einwirkzeit, kann das feuchte Haar mit einem Nissenkamm, von der Kopfhaut beginnend, durchgekämmt werden. Dabei bleiben bereits Läuse hängen, die am besten in einem Klopapier/Küchenrolle abgeischt werden. Anschließend sollen die Haare mit einem herkömmlichem Shampoo gewaschen werden. Manchmal ist dies, vorallem bei Ölbasis-Produkten, öfters notwendig. Nach dem Trocknen des Haares, wird das Haar genauestens auf Nissen kontrolliert und diese mit den Fingernägeln entfernt.

Unbedingt muss das Haar jeden Tag kontrolliert werden!

Eine Wiederholung der Therapie wird nach 5-7 Tagen empfohlen.

Nicht vergessen: Der Läusebefall muss unbedingt im Kindergarten/Schule und auch im näherem Umfeld bekannt gegeben werden!

Weiters wird das Wechseln der Bettwäsche empfohlen. Kämme und Bürsten sorgfältig mit warmen Seifenwasser reinigen. Hauben, Kuscheltiere und Decken, die nicht gewaschen werden können, werden für drei Tage in einen verschließbaren Plastiksack gegeben.

Präparate:

  • Pedicul Hermal
  • Elimax

Prohylaxe:

  • Lange Haare zusammenbinden
  • Haarewaschen mit Weidenrindenshampoo
  • Prophylaxesprays fürs Haar (gibt es in den meisten Apotheken)