Das PIMS Syndrom ist ein neuartiges Krankheitsbild, das in Verbindung mit der Infektion durch SARS-CoV-2 seit der COVID-19-Pandemie 2020 bei Kindern und Jugendlichen auftritt. International wird auch die Abkürzung MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) verwendet. Das PIMS Syndrom hat Ähnlichkeit mit dem Kawasaki-Syndrom, zeigt aber einen schwereren Verlauf. Ein direkter Zusammenhang mit Covid-19 konnte bis jetzt noch nicht nachgewiesen werden. Der zeitliche Zusammenhang ist jedoch auffällig.

Laut einer Studie des JAMA Fachmagazins hatten nur 265 von 1075 untersuchten Kindern mit einer Covid-19 Infektion die typischen Corona Beschwerden. Die Mehrheit der Kinder hatten einen asymptomatischen Verlauf und waren ca. 8 Jahre alt. Man geht davon aus, dass derzeit ein Kind von 1000 Kindern betroffen ist. Die Symptome treten meisten Wochen nach der Covid-19 Infektion auf und äußern sich mit starken Entzündungsreaktionen, die meist einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen.

Alle der 1075 untersuchten Kindern, wurden im Krankenhaus behandelt. Die Hälfte der Kinder musste auf eine Intensivstation betreut werden. In den USA sind bereits 24 Kinder an PIMS gestorben.

Symptome

  • Fieber
  • Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen
  • Hautausschlag an Händen, Füßen oder im Mund sowie beidseitige, nicht eitrige Bindehautentzündung
  • Hypotonie oder Schock
  • Merkmale einer Funktionsstörung des Herzmuskels, Entzündung des Herzbeutels oder der Herzklappen
  • Blutgerinnungsstörungen

Zudem weisen die Patienten im Blutbild häufig hohe Entzündungswerte auf, wurden positiv auf Covid-19 getestet oder hatten einen positiven Antigen-Test.

 

Diagnose

  • Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre mit Fieber (>48h) und
  • mindestens 2 der folgenden Kriterien
    • Exanthem, beidseitige nicht purulente Konjunktivitis oder Entzündungsreaktionen an Haut-/Schleimhaut
    • Arterielle Hypotension oder Schock
    • Myokardiale Dysfunktion, Perikarditis, Valvulitis oder Koronarpathologien (einschließlich echokardiographischer Zeichen oder erhöhtes Troponin/NT-proBNP),
    • Vorliegen einer Koagulopathie (PT, PTT, d-Dimere Erhöhung).
    • Akute gastrointestinale Probleme (Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Appendizitis-Verdacht)
    • Hämatologische Auffälligkeiten
  • und:
    • erhöhte Inflammationsparameter (CrP, PCT, BSG)
    • ohne das Vorliegen einer anderen eindeutigen Ätiologie* (z.B. Urosepsis)

 

Quelle: DGPI